Mittwoch, 20. Dezember 2006

Wundersames Mondseeland

Neben der Hochkultur blühte im Mondseeland im Verborgenen eine reiche Volkskultur. Einen besonderen Schatz stellen die vielen überlieferten Sagen und Legenden dar. Diese Texte sind Zeugnisse einer längst untergegangenen Erzählkultur. Sie entstanden im Volk, wurden mündlich weitergegeben und immer wieder verändert. Sie deckten das Bedürfnis nach Neuigkeiten und dienten auch der Erklärung der Welt.
Sagen zur Wilden Jagd im Mondeeland

In den Rauhnächten um Weihnachten stürmte früher die wilde Jagd durch die Luft über dieWälder und Felder des Mondseelandes. Ganz voran kam eine Meute vieräugiger Hunde unddahinter sauste der Schwarm der wilden Reiter, von denen manche auf schwarzen Ziegenböckenritten. Die Menschen blieben angsterfüllt in ihren Häusern. Wer draußen angetroffenwurde, den packte die Wilde Jagd und nahm ihn mit. Nur über diejenigen, die sich flach aufdie Erde warfen und einen Rosenkranz oder die etwas Geweihtes bei sich trugen, stürmte der wildeHaufen hinweg.
Manchmal sauste die Wilde Jagd auch durch die Straßen von Mondsee bis vor das großeTor des Klosters. Wenn dann der Abt ein goldenes Kreuz erhob, verschwand die lärmendeGeisterschar.

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