Montag, 12. November 2007

Energie-Spar-Vortrag in Mondsee

Reges Interesse am Vortrag „Energie und Eigenheim“ im Schloss Mondsee: 50 Personen haben der Einladung von Mondsee Haus Bau GmbH und Sparkasse Folge geleistet und einen kurzweiligen, spannenden Abend erlebt.

Die beiden Experten, DI Architekt Erich Six und Harald Kuster (mehrfache Gewinner des Landesenergiepreises und Preisträger des „Energy Globe Österreich“), haben auf eine sehr unterhaltsame, leicht verständliche Weise über Energie referiert.
Neben den Schwerpunktthemen wie energiebewusstes Bauen allgemein, Heizsysteme im Vergleich, kontrollierte Wohnraumlüftung und dem Vergleich zwischen Massivbauweise und Leichtbauweise haben sie mit einigen falschen Glaubenssätzen aufgeräumt und interessante energietechnische Überlegungen ins Treffen geführt.

Einige ökologische Highlights:

  • Es ist keine Energiesparmaßnahme, bei Niedrigenergiehäusern die Nachtabsenkung zu aktivieren bzw. die Heizung im Urlaub auszuschalten, weil das Wiederaufheizen der Räume und Speichermassen mehr Energie verbraucht, als in der Nacht oder während eines 14-tägigen Urlaubes gespart werden kann.
  • Einige Kriterien für echte Passivhäuser sind z.B. der maximale Heizenergieverbrauch von 15 kWh/m²a, das Fehlen von Heizflächen (Wärmezuführung erfolgt ausschließlich über die Wohnraumlüftungsanlage) und eine maximale Raumtemperatur von 20° C. Diese Temperatur liegt für viele Bewohner unter ihrer Behaglichkeitsgrenze. Dementsprechend wird auch in Passivhäusern meist „nachgeheizt“.
  • Viele komfortable Einrichtungen des modernen Lebens sind wahre Energievampire. In immer mehr Einfamilienhäusern werden Wellnessbereiche eingerichtet, Komfort-Duschanlagen mit Regenbrausen, Großraumbadewannen, Whirlpools usw. erhöhen den Warmwasserverbrauch gravierend. Dies führt zu einer Erhöhung der Energiekosten in diesem Bereich um bis zu 70%. Auch kann z.B. ein LCD Großbildfernsehgerät bis zum 10-fachen an Strom gegenüber einem herkömmlichen Röhrenbildschirm verbrauchen.
  • Bei der Auswahl eines Baugrundes ist es auch aus energietechnischen Gründen nicht unwesentlich, wo das Grundstück liegt. Nicht nur, wie landläufig bekannt, wegen der Besonnung, sondern auch, weil z. B. in Berglagen und in Mulden (sind oft Kälteseen) mehr Energie, in geschützten Siedlungslagen aber weniger Energie gebraucht wird.
  • Je nach persönlichen Temperaturvorlieben bzw. dem unterschiedlichen Empfinden von Behaglichkeit verändert sich der Energieverbrauch empfindlich. So verursacht bereits ein Grad mehr Raumtemperatur einen um 6 % erhöhten Energieverbrauch. D.h. eine Raumtemperatur von 24° C bedingt einen Energiemehrverbrauch von ca. 25% gegenüber der Normtemperatur.
  • Beim Errichten von Fertigteilhäusern ist auf eine qualitativ hochwertige Ausführung der Verbindungen und Anschlüsse größtes Augenmerk zu legen, um Fugenbildungen, Risse in den Wänden und Undichtheiten in den Installationsebenen zu verhindern, dies insbesondere, um Wärmeverluste, Kondensatbildung, unbehagliche Luftbewegungen und daraus resultierende trockene Raumluft zu vermeiden.
  • Bei einer Planung, die Erker oder Rücksprünge (Loggias) im Gebäudekörper vorsieht, ist jedenfalls zu bedenken, dass diese den Energieverbrauch um bis zu 20 % erhöhen.


Als weitere Programmpunkte haben die Geschäftsleiter von Mondsee Haus, Baumeister Wilhelm Aichriedler und Anton Paarhammer, die Aufgaben eines Generalunternehmers in Planung und Bauabwicklung vorgestellt und der Filialdirektor der Sparkasse, Herr Georg Mak, verschiedene Finanzierungsinstrumente dargelegt.

Aussender: http://www.mondseehaus.at/

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